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Ein Neonwirbel der darstellt wie KI die Zukunft verändert

Die Zukunft der KI: Weniger Daten, mehr Präzision – Warum Künstliche Intelligenz bald mit kleinen Datensätzen auskommt

In der aktuellen Diskussion über künstliche Intelligenz (KI) dominiert häufig die Vorstellung, dass massive Datenmengen nötig sind, um KIs leistungsfähig zu machen. Doch ein grundlegender Wandel zeichnet sich ab: KIs benötigen zukünftig für spezialisierte Aufgaben nur noch wenige Beispiele und spezifische Inhalte, um ihre Arbeit präzise und effizient zu verrichten. Dieser Paradigmenwechsel basiert auf einer neuen Architektur, die zwischen großen „Basismodellen“ und spezialisierten Anwendungen unterscheidet, ergänzt durch Techniken wie Retrieval-Augmented Generation (RAG), Systemprompts und gezieltes Promptengineering.

Diese Entwicklungen ermöglichen es, KIs so zu trainieren, dass sie spezifische Aufgaben mit hoher Präzision erledigen können, ohne dass dafür Millionen von Datenpunkten nötig sind.

Basismodelle und spezialisierte Feinabstimmung: Eine neue Architektur

Große KI-Modelle wie GPT (Generative Pre-trained Transformer) oder BERT (Bidirectional Encoder Representations from Transformers) wurden mit extrem umfangreichen Datensätzen trainiert, die riesige Textmengen aus diversen Themenbereichen umfassen. Diese Trainingsphase ist aufwendig und datenintensiv, aber sie bildet das Grundgerüst, auf dem spezialisierte Anwendungen aufbauen können. Solche Basismodelle verfügen bereits über ein breites Sprachverständnis, eine Art „Allgemeinwissen“ und die Fähigkeit, komplexe Beziehungen zu erkennen und Schlüsse zu ziehen.

Nun kommt der entscheidende Schritt: Diese Basismodelle müssen nicht immer wieder von Grund auf mit großen Datenmengen trainiert werden. Stattdessen erfolgt ein sogenanntes „Fine-Tuning“ – eine spezialisierte Feinabstimmung, die mit wenigen gezielten Beispielen durchgeführt wird. Für die spezifische Anwendung eines Basismodells, etwa im Bereich der Steuerberatung, wird das Modell lediglich mit relevanten Fachtexten und Beispielen angepasst. Während das Basismodell allgemeines Sprachverständnis bereitstellt, kann durch Fine-Tuning die Präzision auf das erforderliche Niveau gehoben werden. So entsteht eine spezialisierte KI, die ihre Aufgabe effizient und mit hoher Genauigkeit erledigen kann.

Weniger ist mehr: Die Rolle von RAG

Eine Schlüsseltechnik, die den Bedarf an Daten weiter reduziert, ist „Retrieval-Augmented Generation“ (RAG). Anstatt die spezialisierte KI mit allem Wissen zu „überladen“, ermöglicht RAG, dass die KI Informationen gezielt aus einer strukturierten Wissensbasis oder Datenbank abruft, wenn eine Anfrage dies erfordert. Dies ähnelt dem Konzept des „Nachschlagens“ und reduziert die Notwendigkeit, dass die KI alles im Voraus lernen und abspeichern muss.

Stellen wir uns vor, eine spezialisierte KI für Steuerberater soll eine komplexe Frage zur Unternehmensbesteuerung beantworten. Anstatt alle Steuerregelungen auswendig zu kennen, kann die KI mit RAG direkt auf eine Datenbank zugreifen, in der die aktuellsten Regelungen und Gesetze gespeichert sind. Bei Bedarf holt sich das Modell also die benötigten Informationen in Echtzeit und integriert sie in die Antwort. Dieser Ansatz reduziert die erforderlichen Datenmengen erheblich und gewährleistet dennoch höchste Präzision.

Systemprompts und Promptengineering: Die KI gezielt steuern

Mit der Verfeinerung der Modelle und Techniken spielt auch die Art und Weise, wie wir KIs anweisen und konfigurieren, eine immer zentralere Rolle. Hier kommen Systemprompts und Promptengineering ins Spiel.

Ein Systemprompt ist eine Anweisung, die der KI den Rahmen und Kontext ihrer Aufgabe definiert. Ein Beispiel: „Du bist eine KI für Steuerberatung und sollst Fragen zur Finanzbuchhaltung beantworten.“ Diese Art von Instruktion hilft dem Modell, sich auf die relevanten Aspekte zu konzentrieren und Kontextwissen anzuwenden. Systemprompts sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die KI konsistent und relevant auf Anfragen antwortet.

Promptengineering geht noch einen Schritt weiter und beinhaltet die gezielte Gestaltung der Eingaben (Prompts), um die gewünschte Antwort von der KI zu erhalten. Hier geht es darum, das Modell so zu „führen“, dass es genau die Informationen hervorbringt, die für die jeweilige Anwendung notwendig sind. Die Art und Weise, wie Fragen formuliert werden, beeinflusst die Antworten. Promptengineering kann helfen, die gewünschte Antwort mit minimalem Aufwand und ohne umfangreiche Trainingsdaten zu erreichen. Ein gut gestalteter Prompt könnte für die Steuer-KI beispielsweise lauten: „Erkläre mir die Schritte zur Erstellung eines Jahresabschlusses nach den aktuellen deutschen Steuergesetzen.“ Durch diesen gezielten Input wird die KI optimal genutzt, ohne dass dafür große Datensätze erforderlich sind.

Warum das alles für Unternehmen wichtig ist

Die Fähigkeit, spezialisierte KIs mit minimalen Datenmengen und gezielten Prompts zu trainieren und anzuwenden, hat weitreichende Auswirkungen. Unternehmen, wie etwa Steuerkanzleien, profitieren auf vielfältige Weise von dieser neuen Generation der KI. Die Spezialisierung der KIs auf bestimmte Tätigkeitsbereiche ermöglicht es den Unternehmen, Routineaufgaben wie die Finanzbuchhaltung und Steuererklärungen zunehmend zu automatisieren. Gleichzeitig gewinnen sie neue Kapazitäten für anspruchsvollere Aufgaben wie die Beratung und Prüfung.

Ein zukunftsfähiges KI-Modell für Steuerkanzleien kann z. B. einfache Aufgaben automatisieren und so den Fachkräftemangel entschärfen. Kanzleien haben dann mehr Ressourcen für Tätigkeiten, die menschliches Know-how erfordern. Diese Aufgaben lassen sich übrigens oft gut im Homeoffice erledigen. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, diese Transformation als Chance zu begreifen, statt sie als Bedrohung zu sehen.

Fazit: Weniger Daten, mehr Effektivität und ein stärkeres Teamgefühl

Die KI-Entwicklung bewegt sich rasant weiter, und das Zeitalter der massiven Datenmengen könnte bald abgelöst werden durch zielgerichtete Modelle, die mit wenigen, dafür aber relevanten Informationen arbeiten. Techniken wie Fine-Tuning, RAG, Systemprompts und Promptengineering ermöglichen es, KIs präzise und effizient für spezifische Anwendungsfälle zu konfigurieren. Diese Entwicklung reduziert nicht nur die Datenanforderungen, sondern steigert auch die Anpassungsfähigkeit und Effizienz der KI-Systeme.

In der Steuerberatung und vielen anderen Bereichen ergibt sich dadurch eine Gelegenheit, das Team so zu gestalten, dass es den Veränderungen gewachsen ist und auch aus dem Homeoffice als Einheit agiert. So bleibt der Mensch wertvoller Bestandteil der Wertschöpfungskette – nicht durch Routinearbeiten, sondern durch kreatives Denken, Beratung und menschliches Miteinander.

Abstraktes Bild für Einsamkeit in der modernen Arbeitwelt generiert von GPT.

Daily: Mehr als nur ein Rapport

In unserer modernen Arbeitswelt, geprägt von Homeoffice und mobilen Arbeitsmodellen, sind Rituale wichtiger denn je. Sie bieten Struktur, stärken das Gemeinschaftsgefühl und fördern die Zusammenarbeit. Besonders im agilen Umfeld, wie beispielsweise bei Scrum, spielen Rituale eine zentrale Rolle. Jeff Sutherland, einer der Mitbegründer von Scrum, hat das Daily Stand-up – auch bekannt als Daily Scrum – eingeführt, inspiriert von Ritualen aus dem Rugby. Diese haben weniger mit einem formalen Statusbericht zu tun und mehr mit Teambuilding und der Stärkung des Wir-Gefühls. Daher ist das Daily auch in KANBAN durchaus sinnvoll.

Die grundlegende Bedeutung von Ritualen

Rituale sind in allen gesellschaftlichen Gefügen präsent und tragen entscheidend zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls bei. Im Militär schaffen Uniformen und zeremonielle Handlungen ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Pfadfinder nutzen spezielle Handzeichen und Grüße, um den Zusammenhalt zu stärken. In Familien fördern gemeinsame Mahlzeiten, bei denen die Eltern nach dem Tag der Kinder fragen, die familiäre Bindung. Religiöse Gemeinschaften sind voll von Ritualen, die das Gemeinschaftsgefühl stärken.

Daily Scrum: Ursprung und Zweck

Jeff Sutherland und Ken Schwaber entwickelten Scrum in den 1990er Jahren, inspiriert von den schnellen und effizienten Taktiken aus dem Rugby. Der Begriff „Scrum“ stammt aus dem Rugby und bezeichnet eine Formation, in der das Team eng zusammenarbeitet, um den Ball ins Spiel zu bringen. Diese Idee der engen Zusammenarbeit und des schnellen Informationsaustauschs wurde auf das Daily Stand-up übertragen. Das Ziel des Daily Stand-ups ist es, das Team auf dem Laufenden zu halten, die Zusammenarbeit zu fördern und sicherzustellen, dass alle Mitglieder auf dem gleichen Stand sind. Es geht nicht darum, einen formellen Bericht abzugeben, sondern darum, als Team zusammenzukommen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Spielerische Elemente zur Stärkung des Teams

Ein Beispiel für ein spielerisches Ritual könnte aus einem KI-Entwicklungsteam stammen. Hier könnte der Scrum-Master ein Meeting mit den Worten „AIn’t hard“ beenden, worauf das gesamte Team mit „Let’s do it“ antwortet. Dieses einfache, aber effektive Ritual verbindet das Team durch einen gemeinsamen Schlachtruf, der sowohl die Teammoral hebt, als auch die Motivation stärkt. Solche spielerischen Elemente dürfen ruhig ein wenig Spaß machen und tragen erheblich zur Stärkung des Teamgefüges bei.

Rituale in der modernen Arbeitswelt

In der modernen Arbeitswelt, die zunehmend durch Homeoffice und mobiles Arbeiten geprägt ist, fehlt es oft an sozialen Ritualen. Viele Menschen fühlen sich isoliert, und genau hier können Rituale eine entscheidende Rolle spielen. Ohne die gewohnten Bürokontakte und die informellen Gespräche in der Kaffeeküche vereinsamen viele Mitarbeiter. Das Fehlen dieser kleinen, aber wichtigen Interaktionen führt oft dazu, dass Mitarbeiter versuchen, diese Lücke durch mehr Meetings zu füllen – Meetings, die oft als sinnlos empfunden werden, weil sie die Sehnsucht nach sozialer Interaktion nicht wirklich stillen.

Umgang mit anfänglicher Skepsis

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Rituale anfangs auf Skepsis stoßen. Viele Menschen erkennen nicht sofort den Wert dieser sozialen Strukturen und denken vielleicht: „Sowas brauche ich nicht, ich will einfach nur arbeiten.“ Hier ist es Aufgabe des Teamleiters, die Bedeutung von Ritualen zu vermitteln und eine positive Aufnahme zu fördern, ohne Druck auszuüben. Dies erfordert Fingerspitzengefühl und oft auch ein offenes Ohr für die Bedenken der Teammitglieder. Es ist wichtig, das Bestreben im Team nach solchen Ritualen geschickt zu unterstützen und zu fördern.

Fazit

Rituale im Arbeitsumfeld, besonders in Zeiten des Homeoffice und der virtuellen Zusammenarbeit, sind nicht nur hilfreiche Tools zur Effizienzsteigerung, sondern essenzielle Elemente zur Schaffung einer starken, engagierten und zufriedenen Belegschaft. Sie sind das „Öl im Getriebe“ der Gemeinschaft, das hilft, die Maschinerie reibungslos und effizient laufen zu lassen. Durch die Einführung von Ritualen, die sowohl ein Gefühl der Zugehörigkeit fördern als auch Spaß machen, kann das Teamgefühl gestärkt und die allgemeine Arbeitszufriedenheit verbessert werden. Als Arbeitgeber und Teamleiter sollte man daher auf die Einführung und Pflege solcher Rituale achten, um ein starkes, verbundenes und motiviertes Team zu schaffen.

Kanban vs. Scrum

Scrum vs. Kanban: Rezepte für Agiles Arbeiten in der Entwicklerküche

In der Welt der Softwareentwicklung stehen uns zahlreiche Methoden zur Verfügung, um das Chaos des Alltags zu managen und den Weg zu klaren, effizienten Prozessen zu ebnen. Scrum und Kanban sind zwei der prominentesten Vertreter agiler Methoden. Doch welcher Ansatz eignet sich besser für welche Situationen? Diese Frage lässt sich am besten mit einem Blick in die Welt des Alltags – speziell in die Küche – beantworten.

Stellen Sie sich vor, Sie planen ein großes Familienessen. Scrum wäre hierbei vergleichbar mit einem festen Menüplan, der in verschiedenen Gängen aufgeteilt ist, wobei jeder Gang einer Sprint-Phase entspricht. Der Koch – oder das Entwicklungsteam – setzt sich klare Ziele für jeden Gang, mit festen Zeitfenstern und vorher definierten Ergebnissen. Der Vorteil? Jeder weiß genau, was zu tun ist und wann das Ergebnis fertig sein muss. Nach jedem Gang erfolgt eine Prüfung: Ist das Gericht gelungen? Erfüllt es die Erwartungen der Gäste? Basierend auf dem Feedback können Anpassungen für die nächsten Gänge vorgenommen werden. Diese strukturierte Herangehensweise hilft dabei, komplexe Projekte in überschaubare Abschnitte zu gliedern und regelmäßig Ergebnisse zu liefern.

Kanban dagegen ist wie das Zubereiten einer großen Platte mit Fingerfood. Es gibt keine festgelegten Gänge, sondern die Speisen werden kontinuierlich vorbereitet und serviert, sobald sie fertig sind. Die “Kanban-Küche” ist durch ihre Flexibilität charakterisiert: Kochen (oder Entwickeln) erfolgt nach Bedarf und Kapazität. Die Kochenden ziehen neue Aufgaben – oder Zutaten – heran, sobald Platz auf der Arbeitsfläche frei wird. Diese Methode eignet sich besonders gut in Umgebungen, wo Anforderungen und Prioritäten schnell wechseln können und eine ständige Anpassung erforderlich ist. Das Kanban-Board, ähnlich einer Einkaufsliste am Kühlschrank, gibt dabei stets Auskunft über den Status der einzelnen Aufgaben.

Der wesentliche Unterschied zwischen Scrum und Kanban liegt in der Flexibilität und Strukturierung der Arbeitsprozesse. Während Scrum mit festen Sprints und klar definierten Zielen punktet, überzeugt Kanban durch seine Anpassungsfähigkeit und kontinuierlichen Durchfluss von Arbeit. In unserer Küchenmetapher entspricht Scrum dem sorgfältigen Planen eines mehrgängigen Dinners, während Kanban das spontane Zubereiten von Gerichten ermöglicht, die sofort serviert werden können.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Wahl zwischen Scrum und Kanban von den spezifischen Anforderungen des Projekts, der Teamdynamik und den Unternehmenszielen abhängt. Während Scrum für Projekte geeignet ist, die eine hohe Struktur und klar definierte Phasen erfordern, bietet Kanban Flexibilität für Teams, die auf schnelle Änderungen reagieren müssen. Beide Methoden haben ihre Berechtigung und können sogar in einem hybriden Ansatz kombiniert werden, um die Vorteile beider Welten zu nutzen.

Diese Betrachtung zeigt, dass sowohl Scrum als auch Kanban wertvolle Werkzeuge in der agilen Toolbox sind, die, richtig eingesetzt, zu einer effizienteren und zufriedenstellenderen Projektrealisierung führen können. Wie in der Küche kommt es auch hier auf das richtige Rezept und die passenden Zutaten an.

Der Trugschluss der Roadmap-Planung: Eine Lektion aus dem Garten

In der agilen Welt der Softwareentwicklung gelten Roadmaps oft als heiliger Gral der Projektplanung. Sie verheißen Orientierung und Sicherheit auf dem Weg durch den Dschungel der Entwicklungsaufgaben. Doch betrachten wir sie zu Unrecht als Allheilmittel der Planung? Lassen Sie uns diese Frage mit einer Geschichte aus einem ganz anderen Bereich – dem Gartenbau – beleuchten.

Stellen Sie sich vor, Sie träumen von einem idyllischen Gartenhaus in Ihrem Garten, das auf einem soliden Fundament ruhen soll. Sie beginnen enthusiastisch mit der Planung: Ein Kubikmeter großes Loch muss gegraben werden. Dann ein Fundament gegossen und schließlich das Haus aufgestellt werden. Die Roadmap dafür ist schnell erstellt – ein scheinbar einfacher Plan für einen klaren Output. Maximal 2 Wochen.

Doch schon der erste Anruf bei den Technikern lässt das Übel hochkommen. Der lokale Erdbauer weiß, dass in der Gegend oft Granit im Boden vorkommt. Sprengungen sollten auf die Roadmap. Auch der Zugang zum Grundstück stellt sich als schwierig heraus. Nur ein kleiner Bagger kann zum Einsatz kommen. Auch der Abtransport muss in kleinen Fuhren, mit einer Schubkarre erfolgen. Schotter und Beton müssen geliefert und mühevoll an die schwer zugängliche Position gebracht werden. Die rechtliche Prüfung ergibt, dass es das Grundstück einer WEG gehört und ein Beschluss gefasst werden muss. Der erste Umlaufbeschluss scheitert. Eine Eigentümerversammlung muss einberufen werden. Das Bodengutachten ergibt eine erhöhte Bleibelastung. Das Erdreich muss teuer entsorgt werden. Die Komplexität des Projekts wächst exponentiell. Sie benötigen Sprengstoff, müssen Sicherheitsvorkehrungen treffen, die Genehmigung der Wohneigentümergemeinschaft einholen, und der Zugang für den Bagger wird zur logistischen Herausforderung. Die einst so klare Roadmap erweitert sich um zahlreiche unvorhergesehene Aufgaben. Die neue Roadmap zeigt 8-12 Monate.

In diesem Moment der Frustration kommt die Erleuchtung: War das Ziel wirklich der Bau eines Gartenhauses? Oder ging es schlicht darum, einen geeigneten Platz für die Unterbringung der Gartenmöbel zu finden? Plötzlich erscheint der bisher übersehene Kellerraum als die optimale Lösung. Der neue Plan ist schnell gefasst: Entrümpeln, Möbel einräumen, fertig. Dauer 2 Tage.

Diese scherzhafte Geschichte illustriert nicht nur die Tücken der Planung in der physischen Welt, sondern wirft auch ein Licht auf ein häufiges Missverständnis in der Softwareentwicklung. Roadmaps werden oft fälschlicherweise als Planungswerkzeug betrachtet. In Wahrheit sind sie jedoch nichts anderes als eine Visualisierung einer bereits abgeschlossenen Planung. Sie sollten die Ergebnisse eines umfassenden Planungsprozesses darstellen, in dem Ziele definiert, Optionen bewertet und Entscheidungen getroffen wurden.

Der wahre Wert von Roadmaps liegt in ihrer Fähigkeit, einen Überblick über die geplanten Schritte zu geben und so das Team sowie Stakeholder über den bevorstehenden Kurs zu informieren. Doch ohne die zugrundeliegende, tiefgreifende Planungsarbeit, die durch Methoden wie OKR (Objectives and Key Results) und Scrum angeleitet wird, sind sie nicht mehr als eine hübsche Zeichnung ohne Fundament.

OKR und Scrum zwingen uns, zuerst das “Was” und das “Warum” zu klären, bevor wir uns dem “Wie” und “Wann” zuwenden. Sie ermutigen Teams, über den gewünschten Outcome nachzudenken und sich nicht von vornherein auf einen spezifischen Output zu versteifen. In unserem Gartenbeispiel wäre das Ziel nicht das Graben eines Lochs gewesen, sondern die effektive Unterbringung der Gartenmöbel – ein Ziel, das, einmal richtig verstanden, auf ganz andere, überraschend einfache Weise erreicht werden konnte.

Abschließend lässt sich sagen, dass Roadmaps eine wichtige Rolle in der Kommunikation und Visualisierung von Plänen spielen, aber sie dürfen nicht mit dem Planungsprozess selbst verwechselt werden. Die wahre Kunst der Planung in der Softwareentwicklung – wie im Leben – liegt darin, flexibel zu bleiben, Ziele klar zu definieren und offen für unerwartete Lösungen zu sein, die uns letztendlich zum gewünschten Ergebnis führen. So können wir sicherstellen, dass wir nicht nur bauen, was wir geplant haben, sondern planen, was wir wirklich benötigen.