Anfang August bin ich in mein neues Haus eingezogen. Leider war die Telekom, die wir bereits im November 2023 über unseren Bau informiert und bei der wir unser Telefonkabel bestellt hatten, noch immer nicht in der Lage, das Kabel ins Haus zu legen. Um trotzdem schnell und zuverlässig Internet zu haben, habe ich mich entschieden, Starlink auszuprobieren – und ich bin ziemlich begeistert.
Schnelle Lieferung und Einrichtung
Die Lieferung meines Starlink-Kits dauerte gerade einmal drei Tage. Nach der Installation, die in weniger als 10 Minuten erledigt war, konnte ich sofort das erste Mal ins Internet. Die Verbindungsgeschwindigkeiten sind beeindruckend: Ich erreiche Geschwindigkeiten von 100 bis 200 Mbit/s im Download und 20 bis 40 Mbit/s im Upload, bei einem Ping von 20 bis 40 Millisekunden. Die Verfügbarkeit des Dienstes liegt bei über 99 %, was besonders in einer Gegend ohne schnelles DSL oder Glasfaser bemerkenswert ist.
Leistungsfähigkeit im Alltag
Für den Preis von 50 € im Monat erhalte ich mit Starlink eine Leistung, die mit dem Angebot der Telekom vergleichbar ist. In unserer Siedlung wäre maximal eine Geschwindigkeit von 60 Mbit/s möglich gewesen. Streaming funktioniert mit Starlink hervorragend, ebenso wie normales Surfen im Internet. Da ich im Homeoffice arbeite, sind Video-Meetings für mich täglich notwendig. Diese laufen größtenteils problemlos, wobei ich pro Tag etwa ein bis zwei kurze Hänger erlebe. In den letzten 30 Tagen bin ich viermal aus einem Meeting geflogen, wobei unklar ist, ob dies am Starlink-Dienst lag. Computerspiele habe ich bisher nicht getestet, aber mit einem Ping von 30 Millisekunden sollten die meisten Spiele, außer vielleicht Ego-Shooter auf Profi-Niveau, kein Problem darstellen.
Witterungsbedingungen und Installation
Auch bei Gewittern blieb die Verbindung stabil, mit einem minimalen Geschwindigkeitsverlust von etwa 20 Mbit/s. Allerdings gab es ein Problem mit Bäumen am Hang hinter meinem Haus. Ich musste die Starlink-Antenne auf einer etwa zwei Meter hohen Stange montieren, um den Abstrahlwinkel der Antenne frei von Hindernissen zu halten. Vorher kam es mehrfach am Tag zu kurzen Ausfällen. Für die gesamte Installation, einschließlich der Antenne, einem extra langen Kabel, der zwei Meter hohen Stange, einem Stangenadapter und dem Ethernet-Anschluss, fielen einmalige Kosten von etwa 500 € an. Im Vergleich dazu veranschlagt die Telekom für den Hausanschluss rund 1000 €.
App und Router-Funktionen
Die App zum Einrichten von Starlink funktioniert fabelhaft. Sie ist insgesamt ein wenig verspielt, aber dafür auch für Laien verständlich und einfach gehalten. Der Router selbst bietet sehr wenige Funktionen, besonders im Vergleich zu einer FRITZ!Box. Es gibt lediglich grundlegende Optionen wie DHCP, DynDNS, einige WLAN-Einstellungen und die Möglichkeit, feste IP-Adressen zu vergeben. Allerdings kann man den Router auch in eine Art Modem-Modus umschalten und dann einen anderen Router verwenden – dies habe ich jedoch nicht getestet. Besonders positiv hervorzuheben ist die integrierte Messung und die Statistiken, die der Router bereitstellt. Hier können sich selbst namhafte Routerhersteller eine Scheibe abschneiden.
Zusammenfassung und Kritikpunkte
Insgesamt bin ich der Meinung, dass Starlink eine ausgezeichnete Alternative für alle darstellt, die freien Blick auf den Himmel haben und keinen Zugang zu DSL oder Glasfaser erhalten können. Was den Stromverbrauch angeht, benötigt das System etwa 30 bis 40 Watt, was als durchschnittlich für Geräte dieser Art betrachtet werden kann. Es besteht die Möglichkeit, durch eine Ruhephase im Router Strom zu sparen. Hinsichtlich des WLANs kann ich aufgrund meiner eigenen Installation mehrerer Access Points im Haus keine ausführliche Bewertung abgeben. Jedoch ist es erwähnenswert, dass der Ethernet-Anschluss separat bestellt werden muss, falls man ihn benötigt.
Insgesamt hat mich Starlink durch seine einfache Handhabung, hohe Verfügbarkeit und starke Leistung überzeugt. Für mich war es die richtige Entscheidung.
Bewertung: 4 von 5 Sternen.